Die Fabel ist schnell erzählt. Gymnasialprofessor Gollwitz (Ulrich Seffen) hatte sich in der Studienzeit zum Dichter einer „Der Raub der Sabinerinnen“ getitelten Römertragödie aufgeschwungen, die mit dem Auftauchen eines Wandertheaters in der Stadt eine wundersame Auferstehung erlebt. Der Prinzipal dieser Bühne, Emanuel Striese (Hartmut Guy) ist durch das Stück und die Aussicht auf volle Theaterränge völlig euphorisiert. Er sichert dem zögerlichen Professor Anonymität als Autor zu und der geht das Aufführungsrisiko ein, zumal er seine Frau Friederike (Monika Disse) und Tochter Paula (Julenka Werkmeister) zur Kur in Heringsdorf wähnt. Komödientypisches Chaos entsteht, als Gattin und Tochter unangekündigt heimreisen und die ohnehin instabilen Beziehungsgerüste der Protagonisten nun bedenklich zu wackeln beginnen. So knabbert an der Ehe der Tochter Marianne (Tina-Nicole Kaiser) mit dem Arzt Dr. Neumeister (Hartmut Kühn) ein fetter Eifersuchtswurm und zeitgleich sprühen zwischen Paula und dem Schauspieler Sterneck (Tobias Grabowski) erste Liebesfunken. Eine finale Katastrophe am Sabinerinnen-Premierenabend scheint programmiert. Zu Katalysatoren dieser explosiven Gemengelage werden noch Sternecks Vater und der Diener des Professors (beide Rollen Thorsten Reimann), sodass einem zünftigen Totalschaden scheinbar nichts mehr im Wege steht.